Solidarität mit der Diakonie

Haushalte 2013 beschlossen: Kreissynode Gütersloh tagte am 7. Dezember

Heinz Beimdiek, Superintendent Christian Heine-Göttelmann, Inge Berneis-Pohl, Bernd Onckels (Diakonieverband Brackwede) Ulrich Johner, Björn Neßler und Karin Landwehr (Vorstand und MAV Diakonie Gütersloh e.V.) sowie Pfarrer Günther Barenhoff (Diakonie RWL, v.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Kirchenkreis. „Wer Amen sagt, muss auch Beratung sagen!“, „Einer trage des anderen Last“ und „Wir sind ein Teil von Euch!“ – mit großen Schildern begrüßten Mitarbeitende der Diakonie Gütersloh e.V. die 104 stimmberechtigten Mitglieder der Kreissynode Gütersloh zu ihrer Tagung am vergangenen Freitagabend im Kreishaus Gütersloh. Die Synode hatten über die Verteilung der Finanzmittel im kommenden Jahr zu entscheiden - und damit auch über die Zukunft der diakonischen Arbeit besonders im Beratungsbereich, der nicht mit öffentlichen Geldern refinanziert wird.

 

Schon im Vorfeld der Synode hatte Superintendent Christian Heine-Göttelmann klargestellt: „Die Beibehaltung des jetzigen Finanzierungsmodells gefährdet den Bestand der Diakonie Gütersloh e.V.“ Deren Vorstand Björn Nessler stellte den Stand der Konsolidierung vor. So seien Qualität, Umsatz und Produktivität gesteigert, die Verwaltung verkleinert und Leitungsstrukturen geändert worden. Die Fortführung der Geschäfte erfordere Planungssicherheit – „idealerweise über drei Jahre“. „Geben Sie uns die Zeit!“, warb Neßler. Bernd Onckels verwies auf den guten Ruf der Diakonie als Arbeitgeber. „Diakonie ist Kirche und Kirche ist Diakonie“, so der Geschäftsführer des Diakonieverbands Brackwede. „Lassen Sie uns solidarisch handeln!“

 

Nach eingehender Diskussion der Synodalen konnten die Diakonie-Mitarbeiter aufatmen: Die Synode erhöhte den Vorwegabzug für die Diakonie von 4,85 Prozent in 2012 auf 15, 66 Prozent für das Jahr 2013. Der Betrag wird aufgeteilt: 591.200 Euro erhält die Diakonie Gütersloh e.V. im kommenden Jahr, 218.393 Euro der Diakonieverband Brackwede. Trotzdem erhalten die Kirchengemeinden nicht weniger Mittel als 2012. Denn aufgrund der nach wie vor guten Konjunkturlage ist der seit langem prognostizierte Einbruch der Kirchensteuern bislang nicht in Sicht. Nach den verabschiedeten Haushaltsplänen erhalten Gemeinden und Kirchenkreis 2013 insgesamt 13.494.323 Euro (2012: 12.851.560 Euro). Davon gehen 953.338 Euro an die kreiskirchlichen Dienste und die Superintendentur (2012: 915.253 Euro). Der Diakonie-Vorwegabzug ist in diesen Zahlen bereits berücksichtigt.

 

„Ich bin froh, dass wir den Begriff der Kindergartengemeinschaft gefunden haben“, so Pfarrerin Anke Leuning, Bartholomäus-Kirchengemeinde Brackwede. „Er drückt den Willen aus, etwas gemeinsam zu tun.“ Die Scriba des Kreissynodalvorstands plädierte dafür, einen Trägerverbund für evangelischen Tageseinrichtungen für Kinder auf Kirchenkreisebene zu schaffen. Für eine gemeinsame Trägerschaft gebe es viele Gründe: Die Einführung des Kinderbildungsgesetzes habe die Tageseinrichtungen für Kinder und ihre Träger vor neue Herausforderungen gestellt. Eine Entlastung in Bezug auf Personalverantwortung und Verwaltung bringe mehr Zeit für die pädagogische Arbeit vor Ort. Auch die Arbeitssicherheit für Erzieherinnen sei im Trägerverbund größer. „Jugendämter verhandeln auch in der Regel lieber mit größeren Verhandlungspartnern“, so Leuning.

 

Frühester Start einer Kindergartengemeinschaft könne der 1. August 2014 sein. Leuning: „Derzeit rechnen wir mit den Kirchengemeinden Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück und Wadersloh“, sagte Leuning. „Wir müssen jetzt sehen, ob sich eine Trägergemeinschaft für zehn Einrichtungen rechnet“ Sie fügte hoffnungsvoll hinzu: „Vielleicht werden es ja bald mehr.“ Die Synode beauftragte den Kreissynodalvorstand, durch Einsetzung einer Arbeitsgruppe bis zur Sommersynode 2013 eine Satzung, ein Muster für einen Nutzungsvertrag sowie eine Geschäftsordnung zur Beschlussfassung vorzulegen.

kj