Ein leidenschaftlicher Lehrer und engagierter Seelsorger geht in den Ruhestand

Verabschiedung von Pfarrer Martin Schnittker

Superintendent Frank Schneider (l) und Pfarrer Martin Schnittker. Foto: fra

Superintendent Frank Schneider (l) und Pfarrer Martin Schnittker. Foto: fra

Im Gottesdienst zu Beginn der Kreissynode verabschiedete Superintendent Frank Schneider (Mitte) die Pfarrer Michael Fürste (links) (Städt. Gymnasium Gütersloh) und Martin Schnittker (Rudolf-Rempel-Berufskolleg in Bielefeld) aus ihren Kreispfarrstellen.		Foto: fra

Im Gottesdienst zu Beginn der Kreissynode verabschiedete Superintendent Frank Schneider (Mitte) die Pfarrer Michael Fürste (links) (Städt. Gymnasium Gütersloh) und Martin Schnittker (Rudolf-Rempel-Berufskolleg in Bielefeld) aus ihren Kreispfarrstellen. Foto: fra

Kirchenkreis Gütersloh. Nach weit mehr als drei Jahrzehnten im Dienst der evangelischen Kirche, davon knapp 30 Jahre als Schulpfarrer am Rudolf-Rempel-Berufskolleg in Bielefeld, wurde Pfarrer Martin Schnittker im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes in der Erlöserkirche Gütersloh in den Ruhestand verabschiedet. Superintendent Pfarrer Frank Schneider entpflichtete ihn offiziell von seinen Aufgaben und segnete ihn für seinen weiteren Lebensweg.
Pfarrer Schnittker blickt auf eine bemerkenswerte Laufbahn zurück: 1959 in Hahlen bei Minden geboren, wuchs er in einer kirchlich geprägten Familie auf – Vater und Großvater waren Presbyter und Kirchmeister, Mutter und Großmutter aktive Mitglieder der Frauenhilfe. Bereits als Jugendlicher engagierte er sich in der Gemeindearbeit und baute nach seiner Konfirmation gemeinsam mit anderen die Jugendarbeit seiner Kirchengemeinde auf. Auch sportlich war er aktiv – als Handballer beim TSV Hahlen.
Nach dem Abitur am altsprachlichen Gymnasium in Minden und dem Zivildienst in den Diakonischen Werkstätten seiner Heimatstadt – bewusst absolviert, obwohl eine Freistellung als angehender Theologiestudent möglich gewesen wäre – begann er 1980 das Studium der Evangelischen Theologie in Göttingen. Nebenfächer wie Soziologie und Pädagogik prägten diese Jahre ebenso wie seine intensive Beschäftigung mit theologischen und gesellschaftlichen Fragen. Mit einem Nebenjob als Berufskraftfahrer finanzierte er Teile seines Studium. 
1989 trat Martin Schnittker ins Vikariat in der Kirchengemeinde Halle (Westf.) ein, es folgten erste schulische Einsätze am dortigen Berufskolleg. 1992 wurde er in Versmold ordiniert. Im Jahr darauf übernahm er eine Pfarrstelle in der Kirchengemeinde Rheda im Kirchenkreis Gütersloh. Dort engagierte er sich mit großer Hingabe für das Gemeindeleben – begleitete zahlreiche Konfirmandengruppen, moderierte eine „Midlife“-Gruppe und war insbesondere in der Seelsorge präsent: bei Krankenhausbesuchen, Trauergesprächen und Beerdigungen ebenso wie bei unzähligen persönlichen Besuchen in den Häusern der Gemeindeglieder.
1996 wechselte er vollständig in den Schuldienst ans Rudolf-Rempel-Berufskolleg in Bielefeld-Brackwede. In seiner Rolle als Schulpfarrer unterrichtete er Evangelische Religionslehre in vielfältigen-auch überregionalen-kaufmännischen Klassen sowie in Bildungsgängen, die zum Fachabitur oder Abitur führen. Dabei war es ihm stets ein Herzensanliegen, jungen Menschen auf Augenhöhe zu begegnen. „Er wollte nicht nur Lehrer sein, sondern authentischer Gesprächspartner – und war es auch“, so Superintendent Schneider in seiner Ansprache. Ein Schüler habe ihn einmal als „passionate and inspired teacher“ beschrieben – eine treffende Charakterisierung für einen Pädagogen mit Leidenschaft und Haltung.
Superintendent Frank Schneider dankte Pfarrer Martin Schnittker für seinen langjährigen Dienst, seine seelsorgerliche Zugewandtheit und sein unermüdliches Engagement für junge Menschen. Für den Ruhestand wünschten ihm zahlreiche Gäste Gottes Segen, Gesundheit und viele bereichernde Erfahrungen auf dem weiteren Lebensweg.        fra