Kreativität und Ideenvielfalt während der Pandemie zeichnet Gemeinden im KK Gütersloh aus

Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Gütersloh beschließt erst Schritte eines Zukunftsprozesses

Kirchenkreis Gütersloh. Mit großer Mehrheit haben die 88 anwesenden Mitglieder der Kreissynode erste Schritte eines Zukunftsprozesses für den Evangelischen Kirchenkreis Gütersloh beschlossen. Die Synode, die aus 109 Mitgliedern besteht, tagte turnusmäßig in Haus Neuland in Sennestadt. 

Bericht des Superintendenten
In seinem Bericht warf Superintendent Frank Schneider einen Blick auf die Situation in der Ukraine und ging unter anderem auf die Veränderungen in der Kirche ein. Er betonte: „unsere Verheißung und der Auftrag aber bleiben.“ Gottesdienste als zentrales Mittel der Verkündigung verändern sich. Bei sinkender Zahl der Kirchenmitglieder „können wir die Anzahl der Gottesdienste nicht aufrechterhalten.“ Pfarrstellen fallen zurzeit weg, wenn Amtsträger in den Ruhestand wechseln. Anlass für den Kirchenkreis Gütersloh, Kirchengemeinden in Planungsräumen zusammenzufassen, den Pfarrdienst durch weitere Mitarbeitenden im pastoralen Dienst zu ergänzen.

Bildung von Planungsräumen
In den vergangenen Monaten wurden im Kirchenkreis Gütersloh in vielen Gremien und in den Kirchengemeinden die Personalsituation und die sinkende Zahl der Kirchenmitglieder intensiv diskutiert. Nach dem Vorgaben der westfälischen Landeskirche werden sich nun die Gemeinden in Planungsräumen organisieren. Die Kreissynode beschloss fünf Regionen: 
1.    Beckum, Ennigerloh, Neubeckum, Oelde, Wadersloh
2.    Brackwede, Quelle-Brock, Senne-Emmaus, Sennestadt, Ummeln
3.    Friedrichsdorf, Gütersloh, Isselhorst
4.    Rietberg, Verl, Schloß Holte-Stukenbrock
5.    Rheda, Wiedenbrück, Herzebrock-Clarholz, Langenberg und Benteler 

Zusätzlich zu den Pfarrpersonen werden in Zukunft weitere Mitarbeitende mit anderen Ausbildungen und Qualifikationen, z.B. Diakon:innen, in den Gemeinden in Interprofessionellen Pfarrteams arbeiten, weil es nun auch in der evangelischen Kirche nicht mehr genug theologisch ausgebildeten Nachwuchs gibt. 


Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt
Jugendreferent Wolfgang Laubinger berichtete der Synode von den ersten Ergebnissen, die der Kirchenkreis zur Umsetzung des „Kirchengesetzes zum Schutz vor sexualisierter Gewalt“ der Evangelischen Kirche von Westfalen erreicht hat. Zu den Standards zum Schutz vor sexualisierter Gewalt hat eine Arbeitsgruppe in den vergangenen Monaten ein Schutzkonzept erstellt, in dessen Mittelpunkt ein Verhaltenskodex steht. „Unser Umgang miteinander ist gekennzeichnet von einer Kultur der Achtsamkeit. Wir respektieren die Würde und die Selbstbestimmung eines jeden Menschen in seiner Selbstwahrnehmung und in allen Lebenssituationen“, zitierte Laubinger aus dem Schutzkonzept und stellte es dann im Einzelnen vor. Die Synode dankte der 14-köpfigen Arbeitsgruppe und beschloss einstimmig die Einführung des Schutzkonzeptes und die darin enthaltenen verpflichtenden Schulungen für alle Mitarbeitenden im Kirchenkreis und seinen Einrichtungen. Nun sind die Kirchengemeinden aufgerufen, eigene Schutzkonzepte zu erstellen. 


Verschiedenes
Im Laufe der vier-stündigen Tagung stimmte die Synode außerdem dem Beitritt des Ev. Kirchenkreises Bielefeld zum Kirchenkreisverband Gütersloh-Halle-Paderborn zu und schaffte so einen Rahmen für ein gemeinsames Handeln der vier Kirchenkreise in OWL.  
Außerdem hörte die Synode einen Bericht von Umweltreferent Dr. Gunnar Waesch zur Klimaschutzstrategie der Evangelischen Kirche von Westfalen. 
Assessor Michael Frentrup fasste die Jahresberichte der 17 Kirchenkreise zusammen, die vor allem deutlich machten, dass die Gemeinden in dieser Zeit der Corona-Pandemie digitale Medien für die Kommunikation entdeckt und für Gottesdienste genutzt haben. Er hob die Kreativität und Ideenvielfalt während der Pandemie hervor und empfahl den Synodalen die Lektüre der Berichte im Einzelnen. (fra)