„Was hat die denn mit Weihnachten zu tun?“ Auf den ersten Blick: nichts. Auf den zweiten Blick: alles.

Das Weihnachtsmotiv erschließt sich erst, wenn man die Schubkarre näher betrachtet: Die Künstlerin Simone Thieringer hat mitten im Bauschutt ein kleines Jesuskind platziert. In den Trümmern findet sich das Leben. Die Krippe ist ein kleiner Pappkarton. Ein paar wenige Strohhalme sind zu sehen. 

Das Kind liegt weich auf Pusteblumen. Sie stehen für die Hoffnung auf neues Leben, wenn die Samen mit dem Wind auf die Reise gehen. „Das Jesuskind im Schutt ist ein Symbol für das Unzerstörbare: Menschlichkeit im Angesicht des Unmenschlichen.“, so sagt es die Künstlerin. Für Menschen in den Kriegsgebieten dieser Erde sind die Trümmer bittere Wirklichkeit. Und dennoch: Mitten in den Trümmern steht die Krippe für den Neuanfang.  

Als nacktes Menschenleben kommt die Hoffnung zur Welt. 

Wie jedes Jahr stelle ich die Weihnachtskarte auf die Fensterbank. Mit der alten Schubkarre voller Staub und Dreck? Ja – und dann klappe ich die Karte auf und entdecke das neue Leben mitten in der Trümmerwüste. 

„Gott spricht: Siehe, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21,5) – so lautet die Jahreslosung für das Jahr 2026. 

Bleiben Sie behütet.
Gesegnete Weihnachten wünscht Ihnen
Pfarrer Frank Schneider, Superintendent 

("Hoffnung" - 85. Telgter Krippenausstellung im RELIGIO - Westfälisches Museum für religiöse Kunst, museum@telgte.de)