Passionskonzert in der Apostelkirche

Bachchor Gütersloh präsentiert: Motette Nr. 2 ‚Totentanz‘ von Hugo Distler und ‚Musikalische Exequien‘ Op. 7 von Heinrich Schütz

Gütersloh. Am Sonntag, 17. März, singt der Bachchor Gütersloh ein Passionskonzert um 18 Uhr in der Apostelkirche am Alten Kirchplatz. Die Motette Nr. 2 ‚Totentanz‘ von Hugo Distler und ‚Musikalische Exequien‘ Op. 7 von Heinrich Schütz stehen auf dem Programm. Mit dem Bachchor musizieren Gerhard Abe-Graf (Orgel), Prof. János Bálint (Flöte) sowie Michael Hoffmann (Sprecher und Dialogregie) unter der Leitung von KMD Sigmund Bothmann.

Im Totentanz von Hugo Distler werden in 14 Sprüchen das Sterben und der Tod bedacht und besungen. Die expressive Musik aus den 1930er Jahren wird kombiniert mit den Musikalischen Exequien von Heinrich Schütz aus den 1630er Jahren. Mit ihr geht es hinaus aus dem Grab und hinauf ins Paradies.

Distlers Totentanz ist keineswegs so düster und makaber, wie der Titel klingt. Wie bei den ebenso benannten mittelalterlichen Friesen in Kirchen wie z. B. der Marienkirche in Lübeck, geht es um einen durchaus menschlichen und lebendigen Umgang mit dem Tod, einem Umgang, dem es nicht an Lebenslust fehlt. Im Vordergrund stehen hier nicht Angst und Schrecken, sondern eine gute Vorbereitung auf den unausweichlichen Tod und die Neugierde auf die Abenteuer, die auf ihn folgen mögen. 
Der 1908 geborene Distler war ab 1931 Organist an St. Jakobi in Lübeck und ließ sich von dem Fries in St. Marien 1934 inspirieren zu einem Stück, das aus gesprochenen Szenen und aus gesungenen Chorsprüchen besteht. In der Gütersloher Aufführung werden die Sprechverse von den Männerstimmen des Chores übernommen. Sie mimen den Kaiser, den Bischof, den Arzt, den Edelmann und andere, denen der Tod begegnet. Gecoacht wurden sie von Michael Hoffmann, der selber in die Rolle des Todes schlüpft. Dem Gütersloher Publikum ist er bekannt als Regisseur der Aufführung der Oper Pollicino von Hans Werner Henze mit dem Knabenchor Gütersloh. Ergänzt wird die Musik von einem einzigen Instrument: der Flöte. Kurze Variationen des Liedes ‚Es ist ein Schnitter, heißt der Tod‘ werden zwischen gesprochene und gesungene Verse eingeschoben.

300 Jahre älter als Distlers Totentanz sind die Musikalischen Exequien, die Heinrich Schütz für Trauerfeierlichkeiten des Landesherren Reuß in Gera im Auftrag von dessen Witwe schrieb. Die Musik erzählt vom Hinaus-Begleiten (ex-sequi) der Seele eines Toten und vom Trost des Evangeliums, das der christlichen Trauergemeinde verkündet wird. Die Messe zum Begräbnis mit Stücken wie Kyrie und Gloria und einem Magnificat ist für Solostimmen, Chor und Basso continuo geschrieben. In Gütersloh übernehmen Sängerinnen und Sänger des Bachchores die Solopartien und das continuo-Instrument ist die Orgel mit Gerhard Abe-Graf.

Der Vorverkauf bei Gütersloh Marketing, Berliner Str. 63, Tel. 05241 211360 hat begonnen.
Karten zu € 20/€ 15 und € 15/€ 10.         AP