Aus Notfallbegleitung wird Notfallseelsorge

Kreis Gütersloh: Umbenennung ermöglicht bundesweit einheitliche Namensgebung

Mit einer Fortbildung im Haus Villigst brachten sich Mitglieder der Notfallseelsorge im Kreis Gütersloh auf den neuesten Stand. FOTO: NFS

Die Notfallbegleitung Gütersloh hat beschlossen, sich in „Notfallseelsorge im Kreis Gütersloh“ umzubenennen. „An der Arbeit unser ehrenamtlich tätigen Organisation ändert sich nichts“, betont ihr Sprecher, Pfarrer Marco Beuermann. Der Namenswechsel sei jetzt auf einer Fortbildung der Gruppe umgesetzt worden.

 

Aus den Erfahrungen im Rahmen von größeren Einsätzen – etwa bei der Loveparade in Duisburg - habe sich gezeigt: Der Begriff Notfallseelsorge (NFS) ist mittlerweile überall bekannt und jeder weiß, was man sich darunter vorstellen muss. Das ist bei der Bezeichnung Notfallbegleitung nicht so, weshalb im Rahmen der Großeinsätze häufig die Frage aufkam, was denn diese Einrichtung sei.

 

Der Begriff Notfallbegleitung war vor zwölf Jahren ausgewählt worden, weil die Aktiven deutlich machen wollten, dass die Gruppe nicht nur aus Pfarrerinnen und Pfarrern besteht. Inzwischen wird der Name Notfallseelsorge von vielen Gruppen verwendet wird, die – wie im Kreis Gütersloh – in mulitiprofessionellen Teams arbeiten. Daher entfällt die Notwendigkeit, eine andere Bezeichnung zu verwenden.

 

Künftig ist die NFS an ihren violetten Westen erkennbar, die bundesweit für den Bereich Notfallseelsorge und Feuerwehrseelsorge stehen. Das blaue Wappen mit dem gelben Kreuz, das die Organisation nun verwendet, ist ein geschütztes Zeichen der Notfallseelsorge. Es symbolisiert auch, dass die Menschen, die es führen, eine standardisierte Ausbildung haben. Erst kürzlich haben sich etliche Mitglieder bei einer Fortbildung in der Tagungsstätte „Haus Villigst“ in Schwerte auf den neuesten Stand gebracht.

 

Die NFS im Kreis Gütersloh ist eine Kooperation der Evangelischen und Katholischen Kirche, des Kreises Gütersloh, des Deutschen roten Kreuzes und der Malteser. Die 35 Mitglieder leisten ehrenamtlich „erste Hilfe für die Seele“. Im Jahr 2011 wurde die NFS 76 Mal alarmiert, um Menschen nach Verkehrsunfällen, Suiziden, häuslichen Todesfällen oder plötzlichem Kindstod zu betreuen. Zu etwa 80 Prozent erfolgen die Begleitungen in Privatwohnungen. Aber auch an Unfallstellen, in Krankenhäusern und Leichenhallen ist die NFS aktiv gewesen. Im Jahr 2011 hat die NFS insgesamt 398 Personen betreut. Seit Ende 2009 steht die Organisation auf Wunsch des Kreises auch zur Betreuung von betroffenen Einsatzkräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes zur Verfügung. Auch in diesem Bereich hat es inzwischen erste Einsätze gegeben.

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