Mit Blumen für Menschenrechte

Vom 30. August bis 12. September: Ausstellung „fair flowers“ im Kreishaus Gütersloh

Werben für „fairen“ Blumenhandel: Sabine Panneke, Manfred Ligensa, Lore Verleger, Dr. Gunnar Waesch und Erika Engelbrecht (v.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Gütersloh. Wer Blumen kauft, will Freude bereiten. Jedoch rund 80 Prozent der in Deutschland verkauften Schnittblumen werden in armen Ländern wie Kenia, Ecuador und Kolumbien produziert – überwiegend von Frauen, meist unter gesundheitlich wie ökologisch bedenklichen Bedingungen.

 

Der Evangelische Kirchenkreis Gütersloh macht jetzt mit der Wanderausstellung „fair flowers – mit Blumen für Menschenrechte“ auf die Problematik des weltweiten Blumenhandels aufmerksam. In Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh und der Bioland- und FLP-Gärtnerei Schöwerling Halle zeigt er sie vom 30. August bis zum 12. September im Kreishaus Gütersloh. Erstellt hat die multimediale Ausstellung der Verein Vamos Münster e.V.

 

Die multimediale Ausstellung erläutert die weltweite Vermarktung von Blumen, die besondere Situation der Frauen in der Blumenindustrie, ökologische wie gesundheitliche Auswirkungen sowie alternative Handlungsmöglichkeiten. Sie ist für Einzelpersonen wie Gruppen – etwa Schulklassen – geeignet. Der Gütersloher Organisatorenkreis hat Hinweise auf Bezugsquellen fair gehandelter Blumen in der Region ergänzt.

 

„Seit einigen Jahren werden überwiegend Rosen in armen Ländern des Südens produziert“, sagt Dr. Gunnar Waesch. „Allerdings wird dort oft nicht auf Arbeits- und Umweltschutz geachtet“, so der Umweltreferent des Kirchenkreises Gütersloh weiter. „Die Arbeiterinnen und Arbeiter bekommen meist sehr geringe Löhne und kommen häufig ohne Schutzkleidung mit giftigen Chemikalien in Berührung“, weiß Sabine Panneke, Gleichstellungsbeauftragte der Kirchenkreise Gütersloh und Halle. „Darunter leiden nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Familien.“

 

Florist Dietmar Schöwerling baut gemeinsam mit seinem Bruder seit vielen Jahren ökologische Schnittblumen an. Die Brüder beliefern etliche Blumengeschäfte der Region mit eigenen, aber auch mit fair gehandelten Blumen – meist Rosen - aus den Ländern des Südens. „Solche Rosen können wir hier nicht züchten, auch in Gewächshäusern nicht“, so Dietmar Schöwerling. Durch den Handel mit zertifizierten „fairen“ Blumen will er sicherstellen, dass für seine farbenprächtigen Sträuße keine Menschen ausgebeutet oder gesundheitlich geschädigt werden.

 

Auch Pfarrerin Erika Engelbrecht wirbt für fair gehandelte Blumen. So rät sie heiratswilligen Paaren, sich bei der Auswahl von Brautstrauß und Blumenschmuck für die Trauung danach zu erkundigen: „Viele Geschäfte verkaufen bereits ‚faire’ Blumen. Und je mehr Leute nachfragen, desto größer wird das Angebot!“

 

Die Ausstellungseröffnung ist am Donnerstag, 30. August, um 18 Uhr im Foyer des Kreishauses Gütersloh, Herzebrocker Straße 140. Auf der Rednerliste stehen Superintendent Christian Heine-Göttelmann, Elke Hardieck (stellvertretende Landrätin des Kreises Gütersloh) und Monika Paskarbies (stellvertretende Gütersloher Bürgermeisterin). Für den musikalischen Rahmen sorgt der Chor der Musikschule Ligensa, Gütersloh. Der Eintritt ist frei, alle Interessierten willkommen.

 

Bis zum 12. September ist die Ausstellung montags bis donnerstags von 7.30 bis 18 Uhr und freitags von 7.30 bis 14 Uhr frei zugänglich. Am Donnerstag, 6. September stehen ab 16.30 Uhr und am Mittwoch, 12. September, ab 15 Uhr Ansprechpersonen für Gespräche und Informationen zur Verfügung. Unter allen Besuchern verlosen die Organisatoren drei exklusive Blumensträuße der Gärtnerei Schöwerling.

kj