Mit Fuchs und Hase unterwegs

Evangelische Stiftung Gütersloh fördert Waldwochen des Evangelischen Kindergartens Comenius

Buche oder Eiche? Gebannt lauschen die Kinder und Erzieherin Michaela Kieke Förster Olaf Brüning. Foto: ekgt

Gütersloh.  „Guck mal, ein Hase!“ – „Ich habe einen Fuchs gesehen!“ Die 40 Kinder des Evangelischen Kindergartens Comenius sind mit großen Augen bei der Sache. Gemeinsam mit 5 Erzieherinnen verbringen sie zwei Waldwochen in der Nähe von Gut Schledebrück, mitten in der Natur. Kindergarten einmal anders!

 

„Diese Waldwochen gibt es bei uns schon seit 18 Jahren“, erzählt Erzieherin Ulrike Striewisch. „Hier fühlen sich unsere Kinder pudelwohl. Sie sind ausgeglichen und fröhlich. Für sie ist der Wald ein großer Abenteuerspielplatz, der die Kreativität fördert und die Sinne schärft. Spielzeug brauchen wir hier nicht, Stöcke und Äste liegen genug herum.“ Nur Fuchs und Hase, Eichhörnchen und Fasan sind heute nicht echt. Der Förster Olaf Brüning hat die ausgestopften Präparate mitgebracht und zur Anschauung im Unterholz versteckt. Brüning ist Mitglied der Kreisjägerschaft Gütersloh und Beauftragter für den Lernort Natur.

 

„Mir macht es viel Spaß, hier mit den Kindern einen Tag im Wald zu verbringen. So können sie wichtige Erfahrungen in der Natur machen.“ Geduldig erklärt Brüning den Unterschied zwischen Buche und Eiche, Birke und Kastanie. Am Model eines Eichelhähers erklärt er den staunenden Kindern, wie dieser Vogel als „Waldpolizei“ die anderen Waldbewohner vor möglichen Gefahren warnt. Am nahen Bach zeigt er, warum man keine Zweige ins Wasser werfen sol. Die Kinder hören aufmerksam zu, der „Unterricht“ im Wald macht ihnen sichtlich Spaß.

 

„Wir sind dem privaten Waldbesitzer sehr dankbar, dass wir jedes Jahr hierher kommen dürfen. Selbstverständlich verlassen wir alles so, wie wir es vorgefunden haben“, ergänzt Ulrike Striewisch. „Und wir freuen uns, dass die Evangelische Stiftung Gütersloh unser Projekt in diesem Jahr erstmalig unterstützt. So können wir mit einem Bus hierher fahren und sind nicht auf Fahrgemeinschaften der Eltern angewiesen, die ja arbeiten müssen.“

 

Die eigentliche Überraschung hält Can-Luca (5) ganz zum Schluss des Waldspazierganges in den Händen. Mit seinem Spielkameraden hat er in einer kleinen grauen Röhre eine Wespe aus Plastik entdeckt - Geo-Koordinaten auf dem Rücken. Den haben wohl Freunde des Geocaching, hier versteckt, der modernen Form der Schnitzeljagd im 21. Jahrhundert. Aber die Kinder haben sie auch ohne GPS-Hilfe gefunden. Nach ausgiebiger Betrachtung bringen sie den Schatz in sein Versteck zurück. Can-Luca bringt es auf den Punkt: „Cool!“

ekgt