Mit Kopf, Herz und Hand in die schönste Zeit des Jahres

Religionspädagogischer Fortbildungsnachmittag zum Advent mit Reinhard Horn

Praxistauglich: Bei der Fortbildung mit Reinhard Horn (rechts) wurden viele Ideen gleich ausprobiert. Foto: Kerstin Jacobsen

Kirchenkreis. „Abends wird es früh schon dunkel, in den Häusern Kerzenschein, Duft von Zimt und Tannenzweigen, heimlich pack ich Päckchen ein.“ Adventliche Klänge erfüllten am vergangenen Mittwochnachmittag das Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Steinhagen. Unter der Überschrift „Neues zur Advents- und Weihnachtzeit“ bereiteten sich 40 pädagogische Fachkräfte aus dem Kreis Gütersloh bei einem religionspädagogischen Fachseminar mit Reinhard Horn auf die schönste Zeit des Jahres vor. Pfarrer Thilo Holzmüller hatte den bekannten Komponisten und Kinderliedermacher aus Lippstadt eingeladen.

 

Horn stellte eine Fülle neuer Lieder, Lichtertänze, Rituale und Geschichten vor, um die schönste Zeit des Jahres gemeinsam mit Kindern zum Klingen zu bringen. „Für ein Krippenspiel von einer Dreiviertelstunde wird die Zeit bis Weihnachten jetzt schon knapp“, sagte er. „Aber ich zeige Ihnen: Es ist noch ganz viel möglich!“ Sein mit einer Ausnahme weibliches Publikum war begeistert bei der Sache. Horn musste sie nicht lange bitten, bei Bewegungsliedern und Tänzen mitzumachen. Dass die Erzieherinnen und Lehrerinnen für die Klassen eins bis sechs die Lieder sofort „von Blatt“ mitsangen, beeindruckte ihn nachhaltig.

 

Wie nebenbei ließ Horn auch etwas Theorie einfließen. „Singen, Spielen und Bewegung sind wichtig für die Hirnentwicklung des Kindes“, betonte er. Die wichtigsten Schulfächer seien „eigentlich Sport, Musik, Kunst und Theater.“ Und auch den christlichen Glauben erführen Kinder ganzheitlich „mit Kopf, Hand, Herz und Füßen“. Eindrücklich warnte Horn – in Anlehnung an den Buchautor Manfred Spitzer - vor der „digitalen Demenz“. Der exzessive Konsum von Bildschirmmedien wie Fernsehen, Computer und Smartphone vermindere drastisch die Lernfähigkeit, Aufmerksamkeitsstörungen seien die Folge. Horns These „Wer sein Kleinkind regelmäßig vor dem Fernseher parkt, begeht Körperverletzung!“ stieß auf breite Zustimmung.

 

Zweieinhalb Stunden voller Gesang und Bewegung verflogen im Nu, dann hieß es: „Eins, zwei, drei, vier, Weihnachten steht vor der Tür“. Für diejenigen, die bei dieser Fortbildung dabei waren, kann die Weihnachtszeit in Kindertagesstätte und Schule jetzt in der Tat kommen: Sie sind bestens gerüstet.

kj