Soziale Intelligenz gestärkt

„Was dem Leben Sinn gibt“ – religiöse Schulwoche im Städtischen Gymnasium Gütersloh

Abwechslungsreiche Spiele wie der „gordische Knoten“ schufen bei der religiösen Schulwoche eine gute Atmosphäre. Foto: Manuela Steuernagel

Gütersloh. Unter der Überschrift „Was dem Leben Sinn gibt“ haben rund 400 Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums in der vergangenen Woche über Lebens- und Glaubensfragen nachgedacht. Die 14- bis 16-Jährigen besuchen die Jahrgangsstufen 9 und EF (früher: Jahrgangsstufe 10).

 

Vorträge oder vorgegebene Themen gab es nicht. In 29 Gesprächsgruppen diskutierten die Jugendlichen täglich zwei Schulstunden lang, was ihnen im Leben wichtig ist. Begleitet wurden sie von 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der evangelischen und katholischen Kirche. Nur drei Schüler nahmen nicht an der freiwilligen Veranstaltung teil. Auch für die Eltern gab es einen Gesprächsabend zum Thema: „Welche Werte braucht die Welt von morgen?“

 

Zu Beginn waren die Jugendlichen durchaus skeptisch. „Viele haben gedacht, jetzt müssen wir da das Vater unser beten oder so was ähnliches“, sagte Jan Kleinheinrich beim Abschlussgespräch am vergangenen Freitag. Andere Jugendliche nickten. „Nach anfänglichen Zweifeln wurde ich positiv überrascht“, so Niklas Dorn. „Die Woche hat mir gut gefallen und ich würde jederzeit wieder daran teilnehmen.“ Und Katharina Ramos Lopes ergänzte: Es war sehr abwechslungsreich und wir haben viel über uns selber und andere erfahren.“ Auch neue Freundschaften seien entstanden. Jan fand es „schade, dass in der Schule Intelligenz auf reines Wissen beschränkt und soziale Intelligenz nicht geschätzt wird.“ Er plädierte für eine Fortsetzung der Gruppengespräche: Ich bin sicher, dass die soziale Intelligenz bei uns gestärkt würde.“

 

Doch schon die eine Woche hat einiges bewirkt: Rund 350 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich am abschließenden Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche. Mit Hilfe von Symbolen stellten sie einander vor, was sie in ihren Gruppen beschäftigt hatte: So stand etwa ein Herz für Vertrauen und Zuneigung, ein Schlüssel für gegenseitiges Verstehen, ein Seil für Zusammengehörigkeit trotz kultureller Unterschiede und ein Spiegel für Selbsterkenntnis.

 

„Es war toll, wie ihr alle mitgemacht habt!“, so von Friedhelm Reichert, Lehrer für Mathematik, Pädagogik und evangelische Religionslehre. Auch er ist davon überzeugt, dass sich die religiöse Schulwoche positiv auf die Schulgemeinschaft auswirken wird.

kj